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Handaufzucht |
Verpaarung oder Vergesellschaftung ?
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Euch ist ja bekannt, dass ein einzeln gehaltener Nymphie nicht glücklich wird. Am liebsten wäre uns ein ganzer Mini-Nymphenschwarm, aber wir verstehen auch, dass das oft nicht möglich ist. Aber wo ein Nymphlein Platz hat, hat bestimmt auch ein zweites Platz. Wie viele Nymphies Du insgesamt halten kannst und willst richtet sich natürlich nach Deinen Wünschen und vor allem nach Deinen Platzverhältnissen. Eine ungerade Anzahl an Nymphen ist nicht gut, denn einer ist dann immer das sprichwörtliche „fünfte Rad am Wagen“. Da kann ich, Mädi, ganz gut mitreden. Als ich gefunden wurde, gab es bei meiner Federlosen schon 2 Nymphenpaare. Ich wurde akzeptiert und es gab nie richtig Ärger mit den anderen, aber ich war immer am Rande der Gruppe und eine Außenseiterin. Wenn es Kolbenhirse gab, durfte ich z.B. immer erst als Letzte ran. Erst als Charlie kam, wurde ich als vollwertiges Schwarmmitglied akzeptiert. Bei der Auswahl Deiner Haubentrolle für eine Verpaarung oder Vergesellschaftung ist natürlich das Geschlecht von entscheidender Bedeutung. Bei nur zwei Nymphen ist eine gegengeschlechtliche Verpaarung ideal, aber auch in einem kleinen Schwarm sollte eine ausgewogene Geschlechterverteilung vorherrschen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns untereinander gut verstehen und zusammen glücklich werden, am größten, aber eine Garantie dafür kann Dir natürlich niemand geben. Wir Nymphen sind nämlich genauso wählerisch wie ihr Menschen, so dass uns nicht jeder angedachte Partner gefällt und wir ihn/sie als Lebenspartner/in akzeptieren. Es gibt auch unter uns Nymphen Homosexuelle, aber genau wie bei Euch Menschen ist ihre Zahl wesentlich geringer. Trotzdem kann eine Paarbildung daran scheitern, oder sich ein gleichgeschlechtliches Paar finden. Manchmal klappt es scheinbar Jahre mit einer gleichgeschlechtlichen Verbindung, aber meist tritt irgendwann doch eine (sexuelle) Frustration ein, die sich in z.B. durch Schreien oder Rupfen äußern kann.
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Wann verpaaren ?Am einfachsten klappt es, wenn wir noch sehr jung sind. Sollte Dein Nymphie aber schon älter sein, ist es auch kein Problem, es kann dann nur etwas länger dauern, bis ein neuer Partner angenommen wird. Bei uns Nymphen gibt es auch die „Liebe auf den ersten Blick“ (wie bei Charlie und mir), aber oft ist viel Geduld von Euch Federlosen gefordert, bis wir zueinander finden. Vielleicht liegt es ja daran, dass wir in der Natur in Schwärmen mit mehreren 100 Nymphen leben. Da haben wir dann eine riesige Auswahl, um den Partner fürs Leben zu finden. Hier bei Dir haben wir selbst in Minischwärmen nur eine sehr begrenzte Auswahl an Partnern, von denen wir dann eben den geeignetsten herausfinden müssen, wenn nicht „der Eine“ dabei ist. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, warum wir in Gefangenschaft nicht immer monogam leben, so wie wir es in der Natur tun. Du solltest Dir beim Kauf eines Partners natürlich über das Geschlecht Deines Nymphen klar sein. Mehr zur Geschlechtsbestimmung steht unter „Farben und Geschlecht“. |
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Tipps zur Eingewöhnung stehen hier. |
Ein neuer Nymph zieht einUnd wie stellst Du das mit dem Zusammenführen jetzt am Besten an?
Es ist ratsam, den neuen Nymphie zuerst für einen Gesundheitsscheck beim Tierarzt vorzustellen, um eine Einschleppung von Krankheiten zu vermeiden. Dabei sollte dieser neben einer allgemeinen äußerlichen Untersuchung auch den Kot auf Parasiten (wie Würmer) untersuchen, die Haut auf Pilze und Milben kontrollieren und evtl. einen Kropf- und Kloakenabstrich machen und eine Röntgenaufnahme anfertigen. Es wird vermutlich 3-4 Tage dauern, bis alle Untersuchungsergebnisse vorliegen. Bis dahin wäre eine Quarantäne in einem separaten Raum für den neuen Nymphen angebracht, sonst riskierst Du trotz der Untersuchungen, dass der „Neue“ Krankheiten bei Dir zu Hause einschleppt. Aber wir Nymphen sind da meist anderer Meinung, denn durch unser Schwarmverhalten rufen wir uns selbst durch geschlossene Türen hindurch zusammen. Mach Dich daher lieber auf etwas Aufregung und Lärm gefasst.
Am Anfang ist es gut, wenn Du den „Neuen“ auch im Vogelzimmer in einen separaten Käfig setzt und ihn da erst mal sein neues Zuhause, also Dich, den Käfig, das Zimmer und natürlich den anderen Nymph kennen lernen lässt (siehe Eingewöhnung). Fühlt er sich dann wohl in seiner neuen Umgebung, kann es ans Zusammenführen gehen. Wir raten Dir, das Ganze im getrennten Freiflug für den „Zugereisten“ und den „Alteingesessenen“ angehen zu lassen. Erst mal den „Alteingesessenen“ rauslassen und schauen, was der macht. Dann das Ganze umgekehrt: den „Alten“ einsperren und den „Neuen“ raus lassen. Geht das ohne Probleme oder interessieren sie sich sogar füreinander, kannst Du zum nächsten Schritt übergehen und den Nymphen gemeinsamen Freiflug geben. Jetzt kann es sein, das die Beiden sofort zusammen hängen und auch zum Futtern in einen Käfig gehen. Dann brauchst Du sie natürlich auch nicht mehr trennen. Es kann aber auch zu einer langsamen Annäherung kommen. Wir würden Dir raten, den Beiden durch gemeinsamen Freiflug ein paar Tage Zeit zu geben, sich kennen zu lernen und dann beide in einen gemeinsamen Käfig umzuquartieren. Es kann, wenn auch selten, dazu kommen, dass sich die Beiden einfach nicht vertragen. Dann gibt kleinere oder auch größere Kämpfe. Das kann z.B. daran liegen, dass der „Alte“ seine Stammplätze verteidigt. Hier wäre es ratsam, das Zimmer mit neuem Spielzeug und Sitzplätzen einzurichten. Dadurch kommt auch der „Platzhirsch“ praktisch in eine neue Umgebung und hat dann keinen Heimvorteil mehr und auch keinen Grund, „seinen Besitz“ zu verteidigen. Klappt alles beim Freiflug, steht einem Umzug ins gemeinschaftliche Heim nichts mehr entgegen. Dabei raten wir aber unbedingt zu einer neuen Inneneinrichtung. Neue Sitzstangen und die anders anordnen, neues Spielzeug oder das alte an andere Plätze hängen. So ist für beide das Häuschen neu und keiner hat seine alteingesessenen Stammplätze, die es zu verteidigen gilt. Wichtig ist auch, dass genügend Futterschüsselchen da sind, denn unter uns Nymphen herrscht Futterneid. Es sollten mindestens ein gemeinsames Wasserschälchen, für jeden Nymph ein eigenes Schälchen mit Körnerfutter und dann noch welche für Zusatzfutter (wie Keimfutter) vorhanden sein. |
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